Marko und Tine gibt es überall

Das „ueTheater“ aus Regensburg spielte in der Mittelschule Bruck gegen Mobbing unter Jugendlichen an. Jeder könnte selbst zum Betroffenen werden.


ueTheater-Mobiles Theater für Schulen
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Theaterpädagogik nennt sich eine neue Form der Pädagogik, die auf Probleme aufmerksam und Mitmenschen zum Nachdenken anregen möchte. Aktuell werden folgende Theman in den einzelnen Stücken behandelt: Mobbing, Drogen, Rechtsextremismus, sexuelle Selbstbestimmung und Asyl.

Probleme erkennen und Lösungswege dafür finden, das ist an jeder Schule ein großes Thema. Das Problem Mobbing muss hier mittlerweile sehr groß geschrieben werden. Vor diesem Hintergrund hat Stefanie Spratter, die Jugendsozialarbeiterin der Mittelschule Bruck in der Oberpfalz, Kontakt zum „ueTheater Regensburg“ aufgenommen und hat dieses mobile Theaterstück in Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. und dem Kreisjugendamt Schwandorf an die Mittelschule nach Bruck geholt.

Das Stück „Hier Stinkts!“ behandelt den Themenkomplex Mobbing und wird von den Schauspielern Julian Kühndel als Marko und Christine Elsa Wagner als Tine hervorragend dargestellt.

Das Stück, das mit einfachsten Mitteln auskommt – eine kleine Bühne und zwei Stühle – erzählt die Geschichte von Marko und Tine, zwei Schüler im Alter von zwölf bis 16 Jahren; das Alter wurde bewusst offen gelassen, damit sich alle SchülerInnen angesprochen fühlen. Marko, das Opfer erzählt, was er empfindet, wenn er gemobbt wird. Er sagt, dass der Lehrer nicht erkennt, dass er gemobbt wird. Um aus seiner Opferrolle zu entkommen, sucht Marko nach den Gründen und versucht, dem Mobbing zu entkommen. In seinen Überlegungen spielen sogar Selbstmord oder Amoklauf eine Rolle.

Auch Tine schildert Mobbing ganz offen. Wie sie Marko ärgert, wie sie sich immer etwas Neues einfallen lässt, um ihn fertigzumachen. Doch sie erzählt auch von ihren Problemen zu Hause. Langsam wird klar, dass auch sie ein Opfer ist. Das Opfer ihrer Eltern, die schon dann unzufrieden mit ihr sind, wenn sie nur eine Zwei mit nach Hause bringt. Die Eltern wollen unbedingt, dass Tine die elterliche Firma übernimmt, und sehen nicht, dass sie eigentlich eine sehr gute Sportlerin ist. Sie weiß sich nicht anders zu helfen, als „ihre Opferrolle“ auf Marko zu übertragen.

Dramatisch wird es, als beide zu einer Klassenfahrt aufbrechen. Doch anders als erwartet, kommen die beiden ins Gespräch und Tine erzählt Marko, wie unglücklich und frustriert sie ist. Das Stück endet also versöhnlich und bot den SchülerInnen und auch den LehrerInnen einige Anhaltspunkte, Mobbing zu erkennen, denn nicht jeder Streit ist gleich Mobbing.

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