Zeitzeugengespräche der Klasse 8M //

Zum 80. Mal jährt sich in diesem Jahr das Ende des 2. Weltkriegs, der mit all seinen Schrecken als die Katastrophe des 20. Jahrhunderts schlechthin gilt. Damit verbunden bleibt auch die Erinnerung an die Gräuel der Nationalsozialisten, die sie an Juden und anderen Minderheiten in den Konzentrationslagern verübten. In diesem Zusammenhang sind auch die Todesmärsche zu sehen, die in den letzten Kriegstagen 1945 stattfanden. Das Ziel, das die Nationalsozialisten damit verfolgten, war, die Inhaftierten der Konzentrationslager dem Zugriff der alliierten Befreier zu entziehen, indem man sie gen Süden trieb. Für viele Häftlinge bedeutete das den sicheren Tod, da sie bereits von den schrecklichen Bedingungen in den KZs völlig ausgezehrt waren.

Einer dieser Todesmärsche, der seinen Ausgangspunkt im KZ-Flossenbürg hatte, führte auch durch das Gemeindegebiet von Bruck. Im Gemeindegebiet kamen auch einige der inhaftierten Menschen zu Tode. Aus einem Arbeitskreis, der sich mit der Erforschung dieses Todesmarsches durch Bruck beschäftigt, entstand die Idee, auch die Mittelschule in die Thematik miteinzubeziehen, da hier das Thema „Gedenkkultur“ fest verankerter Bestandteil im Lehrplan ist. Rasch einigte man sich mit Dr. Wittmann, dem Ortsheimatpfleger des Marktes Bruck, dass es besonders wichtig wäre, die Jugendlichen mit Zeitzeugen zusammenzubringen, die das Geschehen damals live miterlebten. Gerade in einer Zeit, in der das Gedenken an die Verbrechen des Holocaust häufig abgetan, verharmlost oder gar verleugnet werde, sei das Zusammentreffen mit Menschen essentiell, die von den Erinnerungen an diese Zeit auch geprägt wurden.

Dieses Zusammentreffen fand in der vergangenen Woche in Form eines Zeitzeugengesprächs an der Mittelschule im Klassenzimmer der 8M statt. Nach den Grußworten der Bürgermeisterin Fr. Heike Faltermeier und den einführenden Worten von Dr. Wittmann trafen sich Schüler- und Zeitzeugengruppen in kleiner Runde zu einem Austausch. So entstanden aus den vorbereiteten Fragen  der Schüler intensive Gespräche über die Zeit um 1945. Die Schüler waren beeindruckt, wie lebhaft sich die Seniorinnen und Senioren an diese Zeit erinnern konnten und wie tief sich diese Schrecken in deren Gedächtnis eingegraben hatten.

Der Schulleiter Markus Binder betonte zum Abschluss, wie wichtig es sei, diese Erinnerungen als Quellen zu bewahren, da man ja nicht wisse, wie lange man noch auf die doch recht betagten Zeitzeugen zurückgreifen könne. Deshalb ist in Kooperation mit der OTH und Fr. Mauerer vom Archiv des Marktes Bruck für den Monat März geplant, die Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern als einzelne Interviews zu verfilmen und öffentlich zugänglich zu machen.